Project Description

Aufforstung und Umweltschutz im Sahel

Das Projekt

In Burkina Faso werden die Bäume abgeholzt, um Feuerholz zu bekommen. Die Abholzung bringt schwerwiegende Schäden mit sich. Eines der größten Probleme ist der Klimawandel. Damit einher gehen Bodenerosion, Austrocknung durch fehlenden Schatten und fallender Grundwasserspiegel. Der Staat Burkina Faso will dieser Entwicklung entgegenwirken und hat ein Gesetz erlassen welches die Provinzen zur Aufforstung verpflichtet. Weiterhin liegt Burkina Faso in der Projektzone der ‘African Great Green Wall‘. Diese Initiative hat sich eine Aufforstung quer durch die Sahelzone zum Ziel gesetzt. Daran beteiligen sich die Afrikanische Union, alle Anrainerstaaten sowie eine Vielzahl an lokalen Gruppen. Bis heute wurden bereits etliche Millionen Hektar Wald aufgeforstet.

Mit unserem Baumprojekt leisten wir einen Beitrag zu diesem Ansatz. Ziel ist, dass die Menschen der Provinz Sanguié Bäume anpflanzen und sich um diese kümmern, wobei dieses Projekt Setzlinge und Saatgut zur Verfügung stellt. Seit 2018 wurden etwa 100 Bäume von den Frauen der Nähschule und anderen Bewohnern von Wapa angepflanzt.

Die nächsten Projektphasen sind unten beschrieben.

gemeinsam für Wapa Baumprojekt
gemeinsam für Wapa Baumprojekt
gemeinsam für Wapa Baumprojekt

Überblick

Die Aufforstung ist ein wichtiges Anliegen in der Sahelzone und mittlerweile auch Teil der nationalen Politik.
Wir als Verein verfolgen den Ansatz, die Menschen von der Wichtigkeit dieses Unterfangens zu überzeugen. Gemäß unseres Ansatzes ‘Hilfe zur Selbsthilfe’ soll dieses Projekt zum Verständnis ökologischer Zusammenhänge beitragen und die Menschen in die Lage versetzen, eigenverantwortlich über Sinn und Maßnahmen zum Umweltschutz und zur Sicherung der Ernten entscheiden zu können.
Wir verfolgen dieses Ziel, indem wir unser polytechnisches Ausbildungszentrum in dieses Projekt einbinden, z.B. durch Information und Mithilfe bei verschiedenen Aufforstungsaktionen.
Weiterhin werden wir Baumspenden durchführen, bei denen die Menschen Setzlinge bekommen und diese z.B. auf dem eigenen Grundstück anpflanzen können.
Außerdem wollen wir mit einem Leuchtturmprojekt eine nachhaltige Form der Landwirtschaft anwenden, den sogenannten Waldgarten.

Projektbeschreibung Teil 1

Das erste Ziel wird die Integration des Aufforstungsprojektes in unsere anderen Projekte sein, insbesondere das Polytechnische Ausbildungszentrum sowie der Brunnenbau in Wapa. Um unseren neuen Brunnen herum soll ein erster Waldgarten entstehen. Wir konnten bereits eine Person aus dem Dorf mit der Aufgabe betrauen, einen Zaun zu bauen sowie täglich die Setzlinge mit dem Grundwasser zu gießen. Dafür erhält er einen fairen Lohn. Außerdem soll es mit Hilfe der Schülerinnen und Schüler Baumpflanzaktionen und Verteilung von Setzlingen geben. Weiterhin sollen ökologische Zusammenhänge und landwirtschaftliche Kenntnisse vermittelt werden. Hierdurch soll eine junge, ökologisch kompetente und verantwortliche Generation ausgebildet werden.

Zum Projekt

Projektbeschreibung Teil 2

Im weiteren soll das laufende Projekt der Baumpflanzung zu einem Waldgarten ausgebaut werden. Hierbei soll ein stabiles Ökosystem entstehen, welches regelmäßige Ernten von Lebensmitteln und Setzlingen ermöglicht. Die Setzlinge sollen verschenkt werden. Als Gegenleistung müssen die Bäume gepflegt werden. Einmal im Jahr findet eine unabhängige Kontrolle statt, bei der Baumgesundheit und Biomassezuwachs dokumentiert werden.
Die Ergebnisse werden regelmäßig veröffentlicht.
Dieser Waldgarten soll als Leuchtturmprojekt dienen und durch Austausch und Einbindung der Bevölkerung zum Nachahmen ermuntern.

Bei einem Waldgarten handelt es sich um eine gemischte Land- und Forstwirtschaft, bei der die Feldwirtschaft gezielt mit Bäumen durchsetzt wird um symbiotische Effekte auszunutzen. Wie in vielen Regionen der Sahelzone droht eine zunehmende Desertifikation der Böden durch Bodenerosion und ständig sinkende Grundwasserspiegel. Hierdurch verschwinden Pflanzen und Wurzelwerk, welche den Boden zusammenhalten und das Wasser der Regenzeit speichern. Es handelt sich um einen klassischen Teufelskreis.

Ein solcher Waldgarten soll den Teufelskreis aus Bodenerosion, Grundwasserabsenkung und Pflanzenverlust durchbrechen. Einjährige Pflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe und hinterlassen nach dem Ernten einen leeren Boden hinterlassen, welcher schutzlos Wind und Wetter ausgesetzt ist.
In einem Waldgarten werden gezielt Bäume verteilt, die ganzjährig Schatten spenden und deren Wurzeln tief in die Erde reichen. Typischerweise besteht ein Waldgarten aus vier Schichten: Hohe Bäume, niedrige Bäumen, Sträucher und Bodendecker. Durch eine permanente Bedeckung des Bodens kann der Zerstörung der Humusschicht und der darin befindlichen Mikroorganismen entgegengewirkt werden. Ansonsten verbrennt die Sonne die Erde und die Nährstoffe werden in der Regenzeit einfach weggespült.
Neben der Bepflanzung soll eine geschickte Kombination mit Tierzucht erfolgen, zum gegenseitigen Nutzen von Tieren und Pflanzen.

Für je 2€ Spende wird ein Baum gepflanzt!!

Jetzt spenden  oder mitmachen und einen Beitrag zur Aufforstung und CO2-Reduktion leisten.

 

Die Bäume werden nicht mehr abgeholzt und binden so das CO2 dauerhaft in ihrer Biomasse

Unsere Roadmap

  • Baumspendeaktionen

  • Kleinere Gärten bei den Brunnen anlegen

  • Erwerb eines Grundstücks

  • Bau eines Zauns

  • 1000 Setzlinge/Jahr nach Réo verschenken

  • Anlegen eines neuen Brunnens

  • Erwerb einer Solaranlage

  • Bau eines Verwaltungsgebäudes

  • Einstellung von Mitarbeitern

  • Integration in das Ausbildungskonzept der polytechnischen Schule

Unsere Strategie besteht darin, durch die Aufforstungsarbeiten auch Arbeitsplätze zu generieren. Dies hat sich im Zuge der African Great Green Wall im Sahel bewährt und laut dem letzten Report vom 10.September 2020 wurden im gesamten Sahel im 350.000 Jobs durch die Initiative geschaffen.
Um aus dem Waldgarten einen wirtschaftlichen Betrieb zu machen haben wir uns entschlossen als erstes ein Grundstück zu erwerben welches die Grundlage für den Betrieb sein soll.

In der Trockenzeit kümmert sich niemand um das Weidevieh, welches unbeaufsichtigt das wenige Grün abgrast. Da die Setzlinge so schnell gefressen würden, wird nach dem Erwerb des Grundstücks zunächst ein Zaun gebaut. Dieser ermöglicht es auch wildwachsenden Bäumen groß zu werden, da der Boden im Sahel von Natur her durchsetzt ist mit Wurzeln und Samen.

Und so könnte unser erstes Grundstück aussehen

Kein Schutz vor Wind und Sonne

Potenzieller Brunnen

Vorhandene Bäume werden erhalten

Einige Freiwillige

Das Grundstück soll professionell kartographiert und alle Bäume in einer Datenbank erfasst werden. Dies schafft eine hohe Transparenz und weist den Erfolg des Porjektes nach.

Ausblick

Die Aussicht für die nächsten drei Jahre sieht folgendermaßen aus: Zunächst sollen die Bäume wachsen, damit ihre Wurzeln das Grundwasser erreichen und nicht mehr auf Gießwasser angewiesen sind.
Es soll sich ein halbwegs stabiles Ökosystem aus wilden Tieren (z.B. Insekten und Vögel) und Wildpflanzen sowie den eingesetzten Nutztieren- und Pflanzen gebildet haben. Der Grundwasserspiegel soll nachgewiesenermaßen gestiegen sein (Messungen im Brunnen). Eine Humusschicht soll gewachsen sein, die in jeder Saison fruchtbar ist. Nach zwei Jahren sollen die oben beschriebenen Bauprojekte finanziert und abgeschlossen sein. Dies soll in Kooperationen mit Firmen oder Organisationen geschehen, wobei die Zusammenarbeit über die reine Finanzierung hinausgehen soll. Nach drei Jahren soll das Projekt zu mindestens 80% wirtschaftlich unabhängig sein. Dies soll erreicht werden, indem durch die dauerhaft angesiedelten Pflanzen Nahrungsmittel wie z.B. Orangen oder Mangos produziert sowie Tiere gezüchtet werden

Weiterhin sollen Bäume und Setzlinge auch zum Verkauf genutzt werden. Auch rein saisonale Produkte wie Erdnüsse sollen beigestellt werden. Es sollen freiwillige Mitarbeiter vor Ort und eventuell aus Deutschland oder anderen Ländern an dem Projekt mitgearbeitet haben. Wir würden auch gerne Besucher aus Deutschland vor Ort begrüßen dürfen. Die Zertifizierung der CO2-Emissionsreduktion soll vorbereitet sein.

Die Kosten setzen sich aus Startkosten für den Bau der Anlagen und Anschaffung von Geräten, Tieren und Pflanzen sowie laufenden Kosten für den Betrieb zusammen. Diese werden noch berechnet.

Ausgewählte Baumarten

Papaya

  • Schnell wachsende Pflanze
  • Wuchshöhe 5 – 10m
  • Früchte für den Verkauf

Mangobaum

  • Früchte für den Verkauf
  • Wohnraum für Tiere
  • Schatten
  • Homöopathie mit jungen Mangoblättern (Durchfall)
  • Antibiotische Wirkung der Rinde zur Unterstützung der Wundheilung
  • Düngemittel aus Blättern

Cashewbaum

  • Früchte zum Verkauf
  • Schatten
  • Düngemittelherstellung aus Blättern

Sheabutterbaum

  • Brennstoff
  • Schatten
  • Kompost
  • Früchte sind essbar
  • Herstellung von Biobutter
  • Rindensaft ist gummiartig, kann z.B. als Dichtungsmittel genutzt werden

Parkia Biglobosa (Néré)

  • Nektar ist wichtig für Bienen
  • Früchte werden zu Pulver verarbeitet, kann in Wasser gelöst gegessen werden oder mit Mehl benutzt werden
  • Schatten
  • Nüsse werden als Gewürz verwendet (Soumbala)
  • Homöopathisches Mittel gegen Diabetes und Bluthochdruck
  • Rinde hat homöopathische Wirkung als Antibiotikum
  • Wohnraum für Vögel
  • Wurde früher als Brennstoff verwendet

Gummi Arabicum

Anabaum

  • Guter Kulturbaum für Gemüsefelder, da er in der Regenzeit die Blätter verliert, was zur Düngung dient und in der Trockenzeit hat er Blätteer zur Schattenspende
  • Rinde ist homöopathisches Mittel gegen Husten
  • Wurde früher als Brennstoff genutzt

Moringa

  • Der Wunderbaum
  • Blätter und Blüten können als Nahrungsmittel verwendet werden
  • Blätter, Blüten, Rinde und Wurzel dienen als homöopathische Arzneimittel
  • Wurzeln können zur Wasseraufbereitung verwendet werden. Sie werden trübem Wasser als Pulver beigegeben wodurch sich das Wasser aufklart.
  • Aus den Samen kann Speiseöl hergestellt werden

Akazie

Affenbrotbaum (Baobab)

  • Lebensmittel
  • Affenbrotsaft