Nach einem langen Flug landen wir müde in Ouagadogou. In unserem Hotel, welches durch Security gesichert ist, schlafen wir ganz schnell ein.
Die Hauptstadt besteht aus Motorroller, Fahrräder und ganz vielen Menschen. Der rote Staub ist ohne Mundschutz nicht auszuhalten.
Überall hat es kleine Restaurants an der Straße. Dort empfängt man uns sehr freundlich. Das Essen ist köstlich und frisch zubereitet.
Nach zwei Nächten der Akklimatisierung geht es weiter nach Reo. Drei Stunden über holprige Straßen und mit sehr vielen Eindrücken.
Endlich in Reo angekommen erwartet uns Bienvenue, Bertrands Schwester, schon ganz gespannt in einer kleinen Bar, nicht weit von der Nähschule entfernt.
Nach kurzem Beschnuppern durften wir dann die Familie in Wapa begrüßen. Mama und Isabelle, Bertrands Partnerin, erwarten und begrüßen uns ganz herzlich vor dem großen Tor.
Hier beziehen wir unser Quartier für die nächsten 7 Tage.
Das Abenteuer kann beginnen.
Gleich am nächsten Morgen besuchen wir die Nähschule. Geleitet von Bienvenue.
Ein kleines Gebäude voller Nähmaschinen erwartet uns. Eine große Anzahl der Mädchen trägt die Nähtische geschwind ins Freie, damit sie – mit Stolz, allen ihr Können präsentieren können. Geschwind wird von uns Maß genommen und ein traditionelles Gewand für uns zugeschnitten. Dies war dann auch zwei Tage später fertig.
Ein weiterer Höhepunkt sind die Webstühle, die neben dem Gebäude im Freien aufgestellt sind. Im Schatten der Bäumen mussten Martin und ich unter strenger Aufsicht das Weben üben.
Viel Lachen, ein zufälliges Berühren der weißen Haut oder ein dankbares Umarmen der Mädchen begleitet uns für etwa zwei Stunden.
Auf dem angrenzenden Grundstück erwarten uns junge Männer mit Maßband, Plänen, Eisenstangen und Hammer.
Hier soll die neue Nähschule entstehen. Jetzt wird das Grundstück vermessen und die Größe des ersten Gebäudes festgelegt und abgesteckt. Die Mädchen helfen voller Elan mit. Im März soll Baubeginn sein.
Der zweite Tag gehört den Brunnen.
Der erste Brunnen steht bei Bertrands Familie und das Wasser ist für jeden aus dem Dorf zugänglich.
Das Wasser wird durch ein großes Rad in einen Wasserspeicher gepumpt. Eine Wasserleitung versorgt den Hof mit Frischwasser. Durch einen zweiten Ablauf kann jeder ausserhalb des Hofes mit Wasser versorgt werden. Leider war der Dieselmotor defekt und die Solaranlage noch nicht angeschlossen.
Der zweite Brunnen befindet sich in einem anderen Dorf. Er ist so angelegt, dass er für jederman zugänglich ist. Auch hier wird über ein großes Rad das Wasser gefördert. Ein wenig Licht wird über die Solarzellen innerhalb des Hofes produziert.
Vielen Dank an Bertrand, der uns diese wunderschöne Reise in sein Land und zu seiner Familie ermöglicht hat.
Anebana kokoko
Martin und Sabine